Das Werden und Wachsen in 25 Jahren vom Freundeskreis der Abtei Frauenwörth im Chiemsee stand im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Vereins in der klostereigenen Aula. Freundeskreis-Vorsitzende Annemarie Biechl, Äbtissin Johanna Mayer und Schatzmeister Martin Weichselgartner konnten in ihren Berichten überaus positive Bilanz ziehen und trotz hoher Herausforderungen erwartungsvoll in die Zukunft schauen. Für den verstorbenen, langjährigen Kassenprüfer Dr. Michael Elsen wurde Dietrich Sailer gewählt, er wird diese Aufgabe zukünftig zusammen mit dem bisherigen Prüfer Dr. Helmut Wittmann übernehmen.
„Als vor 25 Jahren der damalige Priener Bürgermeister Lorenz Kollmannsberger zusammen mit dem ehemaligen Münchner Messe-Chef Gerd vom Hövel die Gründung eines Freundeskreises oder Fördervereins anregte, da war dies der Auflösung des Schulbetriebes nach 150 Jahren geschuldet. Eine neue wirtschaftliche Basis galt es herzustellen und mit dem ehemaligen Landtagspräsidenten Alois Glück, der die Führung des Vereins für 17 Jahre innehatte, hatten wir einen Glücksfall“, so Annemarie Biechl, die seit acht Jahren an der Spitze des Vereins steht. Wie sich das Glück von nunmehr 25 Jahren in Zahlen ausdrückte, konnte Martin Weichselgartner erläutern. Allein durch Beiträge (derzeit 883 Mitglieder bei 27 Neuzugängen im letzten Jahr) und kleine Spenden konnten dank des Vereins über 1,2 Millionen Euro eingenommen werden. Dazu kamen noch große Firmenspenden, die direkt dem Kloster zugute kamen. In den letzten neun Jahren wurden für Baumaßnahmen am und im Kloster fünf Millionen Euro verbaut, 475.000 Euro vom Freundeskreis waren ein Zehntel davon. Sinn und Zweck des Freundeskreises ist aber nicht nur das Finanzielle, sondern auch das Kulturelle. So werden immer wieder Kulturfahrten zu Stätten unternommen, die mit der Geschichte von Frauenchiemsee in Verbindung stehen, für 2020 ist eine Zweitages-Fahrt nach Südtirol vorgesehen. Im heurigen Jubiläumsjahr waren bereits ein hochinteressanter Geschichts-Vortrag von Dr. Bernd Steidl von der Archäologischen Staatssammlung München, ein ausverkauftes Gitarrenkonzert im Schloss Hartmannsberg und für Sonntag, 22. September ist um 15.15 Uhr mit dem Ensemble Hans Berger und seinem Montini-Chor ein Alpenländisches Marien-Oratorium im Münster Frauenwörth geplant (Karten sind zu gegebener Zeit auch auf der neuen Internetseite www.freundeskreis-frauenwoerth.de zu erhalten). „Wichtige Bausteine im letzten Jahr waren zudem das Buchprojekt über den Heiligen Benedikt von Schwester Hanna, der Breitbandausbau-Förderbescheid des Bayerischen Finanzministeriums, die Renovierung des Kloster-Glockentürmchens sowie der Start der elektronischen Klosterpost für Mitglieder, was Dank der Unterstützung von Christina Pfaffinger vom Tourismusverband Chiemsee-Alpenland und von Rainer Nitzsche von den Samerberger Nachrichten ermöglicht wurde“, so die Vorsitzende Annemarie Biechl.
„Wach, wachsam und lebensbejahend mit Blick auf Christus bleiben“
Äbtissin Johanna Mayer, OSB begann ihren Rückblick und Bericht mit dem Motto: „Unsere Tage zu zählen, das lehre uns, damit wir einbringen ein weises Herz“ und sie fügte hinzu: „Wir wollen wach, wachsam und lebensbejahend sein mit Blick auf Christus und dessen Nachfolge. Unser täglich viermal geschehendes Gebet und die Arbeit unserer Hände müssen dafür sorgen, dass wir den Klosterbetrieb auch ohne kirchliche oder staatliche Zuschüsse aufrecht erhalten. Derzeit haben wir 20 Schwestern im Konvent im Alter von 45 bis 84 Jahren sowie zwei Nachwuchskräfte im Ersten-Profeß- und Einkleidungs-Stadium“, sagte die Äbtissin, die für Sonntag, 14. Juli zum Fest der Seligen Irmengard, der Patronin des Chiemgaus einlud (10 Uhr Prozession vom Klosterhof zur Kirche, anschließend Festgottesdienst mit Pfarrer Andreas Münck aus Bernau und unter der musikalischen Gesamtleitung von Kirchenmusiker Bartholomäus Prankl aus Prien und um 15 Uhr Vesper). Anschließend an die Jahresversammlung wurden die Mitglieder noch zu einem Empfang im Kloster-Innenhof eingeladen. Mitglied Franz Stettner aus Kolbermoor, der zum Jubiläum den Klosterlikör in neuer Flasche vorstellen konnte spendierte hierzu sommerliche Erfrischungsgetränke und Alexandra Hötzelsperger übernahm mit ihrer Familie die weitere Bewirtung. Für die musikalische Gestaltung sorgte das Vereinsmitglied Claudia Judex mit ihrem Ensemble. Über die nächsten größeren Bauvorhaben informierte Schwester Elisabeth, darüber berichten wir noch gesondert.
Text: Anton Hötzelsperger, Fotos: Monika Wrba