Dass der 27. April 2017 für die Björn Schulz Stiftung und die Region Chiemgau ein historisches Datum sein würde, stand außer Frage: An diesem Tag besuchte Bundespräsident Frank Walter Steinmeier gemeinsam mit seiner Frau Elke Büdenbender bei seiner Antrittsreise in Bayern den Irmengard-Hof, das Erholungs- und Nachsorgehaus der Björn Schulz Stiftung für Familien mit schwer kranken Kindern. Jetzt, ein gutes Jahr später, am Dienstag, 26. Juni 2018, wurde in Berlin ein Dokumentationsband veröffentlicht, der die Eindrücke der Reisen nach Bayern und in die anderen Bundesländer unter dem Titel „Stimmen der Demokratie“ auf 144 Seiten zusammenfasst. Darin sind auch auf mehreren Seiten die Begegnungen im Chiemgau und am Irmengard-Hof festgehalten. Zur Buchvorstellung in Schloss Bellevue waren rund 100 ausgewählte Personen eingeladen, denen der Bundespräsident und seine Frau bei ihren Reisen begegnet waren. Als Repräsentanten für den Freistaat Bayern waren Äbtissin Johanna vom Benediktinerinnenkloster Frauenwörth, zu dem der Irmengard-Hof ehedem als Klostergut gehörte, und die Schirmherrin des Irmengard-Hofs, Magdalena Neuner, sowie für die Björn Schulz Stiftung Bärbel Mangels-Keil als Vorstand eingeladen. „Die mediale Aufmerksamkeit, die meinem Amt zuteil wird, soll denen zugutekommen, die sonst eher im Schatten stehen“, sagte Steinmeier ist seiner Rede, in der er die Geladenen ermutigte, in ihrem gesellschaftlichen Engagement nicht nachzulassen. „ ‚Stimmen der Demokratie‘, das wissen Sie, liebe Mitwirkende hier im Saal, lautet der Titel der Publikation über, von und für Menschen, die in unserem Land mehr tun, als sie müssten.“
Wertschätzung für Stiftungsarbeit
„Für die Björn Schulz Stiftung ist eine große Ehre, heute hier dabei sein zu dürfen“, sagte Magdalena Neuner. Im Gespräch mit Frank Walter Steinmeier erläuterte die Biathlon-Weltmeisterin und Olympiasiegerin die Beweggründe für ihren Einsatz: „Der Irmengard-Hof war von Anfang an eine Herzensangelegenheit für mich. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie es Familien geht, in denen ein beeinträchtigtes Kind aufwächst. Da gibt es nicht viele Orte, an denen man sich erholen kann und Abstand zum Alltag findet.“ Die Björn Schulz Stiftung begleitet und betreut Kinder sowie junge Menschen, die lebensbedrohlich oder lebensverkürzend erkrankt sind, und ihre Familien seit mehr als 20 Jahren in ambulanten Diensten in Berlin und Brandenburg sowie stationär im Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin. Am Chiemsee und auf Sylt stehen je ein Haus zur Erholung und Nachsorge zur Verfügung. „Es ist ermutigend, dass sich so viele Menschen für unsere Gesellschaft engagieren“, sagte Äbtissin Johanna nach der Veranstaltung, bei der Menschen aus den verschiedensten Organisationen und Einrichtungen zu Wort kamen. „Durch das großartige Projekt der Deutschlandreise des Bundespräsidenten und seiner Frau, die Aufbereitung der vielen Initiativen in einer Publikation und schließlich diese Veranstaltung erfährt auch die Arbeit, die Stiftungen für die Gesellschaft leisten, eine große Wertschätzung“, freut sich Bärbel Mangels-Keil.
Elke Büdenbender besucht Kinderhospiz Sonnenhof am Mittwoch
In Deutschland leben rund 50.000 Familien mit lebensbedrohlich oder lebensverkürzend erkrankten Kindern. Von ihrer Lebenssituation wird sich am morgigen Mittwoch, 27. Juni 2018, die Gattin des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, beim Besuch des Kinderhospizes Sonnenhof der Björn Schulz Stiftung in Berlin ein Bild machen. Die Vorsitzende der Stiftung, Bärbel Mangels-Keil, wird Frau Büdenbender über den umfassenden Betreuungsbedarf dieser Familien und über die Probleme, die der aktuelle Pflegenotstand diesen Familien bereitet, informieren.
Bildunterschrift: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßte Äbtissin Johanna von Kloster Frauenwörth am Chiemsee zusammen mit Magdalena Neuner, der Schirmherrin des Irmengard-Hofs der Björn Schulz Stiftung, und Bärbel Mangels-Keil, dem Vorstand der Björn Schulz Stiftung zur Veröffentlichung der Publikation „Stimmen der Demokratie“. Darin ist auch sein Besuch am Irmengard-Hof und im Chiemgau im vergangenen Jahr dokumentiert.
Über die Björn Schulz Stiftung
Die Björn Schulz Stiftung begleitet seit 20 Jahren Familien mit lebensbedrohlich und lebensverkürzend erkrankten Kindern und jungen Erwachsenen bis 35 Jahre ab dem Zeitpunkt der Diagnose, während des Krankheitsverlaufs und über den Tod des Kindes hinaus. Dies geschieht im stationären Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin und in ambulanten Diensten in Berlin und Brandenburg. Am Chiemsee und auf Sylt stehen zudem zwei Nachsorgehäuser zur Verfügung. Mit diesen umfassenden Angeboten nimmt die Stiftung eine Sonderstellung ein. Eine Vorreiterrolle übernahm sie 1997, als sie den ersten ambulanten Kinderhospizdienst in Deutschland gründete. Mit der Eröffnung des Sonnenhofs folgte 2002 das deutschlandweit zweite Kinderhospiz. Benannt ist die Stiftung nach einem 1982 verstorbenen siebenjähren Jungen, der seit dem dritten Lebensjahr an Leukämie erkrankt war. Die Björn Schulz Stiftung ist auf Spenden angewiesen – sie ist Trägerin des DZI Spendensiegels. www.bjoern-schulz-stiftung.de
Über den Irmengard-Hof
Der Irmengard-Hof ist das Erholungs- und Nachsorgehaus der Björn Schulz Stiftung für Familien mit schwer kranken Kindern und Kindern mit Behinderung in Gstadt am Chiemsee. Der landschaftlich traumhaft gelegene Dreiseithof ermöglicht seinen Gästen individuellen Rückzug. Hier ist Zeit und Raum für Austausch und Begegnung in der Familie oder mit Gleichaltrigen, um für die Bewältigung einer herausfordernden Lebenssituation neue Kraft, Selbstvertrauen und Lebensfreude zu schöpfen. Spezielle Angebote wenden sich an die gesamte Familie sowie an Geschwisterkinder. Ebenso finden Mütter von pflegebedürftigen Kindern in Auszeit-Wochenenden Zeit für sich selbst. Den Gästen stehen 24 Zimmer mit rund 80 Betten sowie vielfältige Gemeinschaftsräume und ein 1,2 ha großes Freigelände mit Eseln und Ponys sowie Spiel- und Bolzplatz zur Verfügung. Der Irmengard-Hof ist zertifiziert durch „Reisen für Alle“. www.irmengard-hof.de
Foto: Björn Schulz Stiftung